Ein Stelldichein mit den eigenen Verstrickungen
Familienaufstellungen
„Deine Familie aufstellen – glaubst du etwa an sowas?” Noch vor gar nicht allzu langer Zeit erntete man mit der Aussage, dass man an einer Familienaufstellung teilnehmen will, befremdliche Reaktionen. Seit 2008 allerdings ist die systemische Familientherapie vom Psychotherapie Beirat der Bundesärztekammer wissenschaftlich anerkannt und seit 2020 sogar von den Krankenkassen als neues Verfahren zugelassen. Das hat den Blick auf das System Familie stark verändert und auch dem Familienstellen als Baustein der systemischen Therapie zu mehr – gerechtfertigtem – Ansehen verholfen. Auch populäre Netflix Serien wie „Ein anderes Selbst“ haben das Thema in unser aller Wohnzimmer gebracht … und uns gehörig zum Nachdenken.
Dabei hat Familienstellen so gar nichts mit Denken, Wissen und Studien zu tun. Hier geht es ums pure Fühlen. Um Energiefelder und unterbewusste Kräfte, die sich dann komplett zeigen, wenn man die passende Bühne dazu bereitet. Aber mal langsam: Wie geht das überhaupt mit dem Familienstellen und wofür ist es gut?
Der Eisberg als Symbol für unser Bewusstsein, dürfte den meisten ein Begriff sein: Die Spitze, die aus dem Wasser ragt, ist das, was für uns sichtbar – also bewußt ist. Die restlichen 90%, die unter der Wasseroberfläche ruhen, sind unbekanntes Neuland: Da stecken zum Beispiel gelernte Denk- und Verhaltensmuster aus der Kindheit, Schuld- und Schamgefühle, Trauer, Ängste, negative Glaubenssätze oder traumatische Erlebnisse, die tagein, tagaus unser Fühlen, Denken und Handeln beeinflussen. Wir merken zwar, dass da was nicht stimmt, uns etwas bremst, aber wir können es nicht greifen.
Das Familienstellen ist ein hervorragendes Handwerkszeug um Unbewußtes sichtbar zu machen und abgeschnittenen Gefühlen Raum zu geben. Dafür wird in einem vertrauensvollen Vorgespräch das persönliche Anliegen mit Nadya Kiren-Wagner besprochen – unter Berücksichtigung des gesamten Familiensystems. Am Tag der Aufstellung werden vom Klienten aus der Gruppe einzelne Stellvertreter bestimmt und zu innerem Erleben kongruent im Raum aufgestellt. Je nach individueller Thematik die distanzierte Mutter, der verstorbene Vater, die unerklärliche Angst, der erwartungsvolle Partner, der fehlende Erfolg, das Namenlose. Dabei entsteht ein energetisches Feld mit dem die Stellvertreter sofort in Resonanz gehen, ohne das Familiensystem zu kennen. Plötzlich ist man jemand anderes: ein komplett fremder Mensch. Gefühle und Handlungsimpulse fliessen in einen über, man möchte vor Schwäche in die Knie gehen, will jemanden umarmen, sich eiskalt wegdrehen.
Der oder die Aufstellende sieht von außen als stummer Beobachter zu. Und staunt: Es ist überaus faszinierend, seinem persönlichen Lebensfilm zuzusehen. Die eigene Wahrnehmung wird dabei zurückgestellt, man lässt die anderen für sich arbeiten. Lebenslang trainierte Abwehrmechanismen greifen nicht mehr: Die nackte Wahrheit darf sich zeigen. Und die tut oft weh. Wer von Nadya am Ende in seine eigene Position gestellt wird, der erlebt oft heftige Gefühle. Unterdrückter Schmerz bahnt sich seinen Weg, darf endlich ganz gespürt werden. Eine Voraussetzung für tiefer gehende Transformation, Veränderungen im gesamten Familiensystem, seelische Heilung, Integration von neuem Denken, Fühlen und Handeln im Alltag.
„Man kann es nicht beschreiben, man muss es erleben“, so ein Zitat aus der Serie „Ein anderes Selbst“. Unser Leben selbst zu leben und uns nicht von unseren Mustern leben zu lassen – das sollte Antrieb genug sein, das Verborgene zu entdecken. Ganz nach dem Motto: Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt wünscht …
Als Nadya Kiren-Wagner 2009 während ihrer Ausbildung zur systemischen Beraterin mit Familienaufstellungen in Berührung kam, war sie sofort davon angezündet: Sie hatte mehrere WOW-Erlebnisse und wollte diese faszinierende Methode unbedingt weitergeben. Inzwischen bietet sie mehrmals im Jahr Familienaufstellungen an.
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